Konservierende Maßnahmen
Unter dem Begriff Zahnerhaltung verstehen wir alle unten aufgeführten zahnärztlichen Maßnahmen, die zum Erhalt eines Zahnes in der Mundhöhle beitragen. Angefangen bei den Kindern und Jugendlichen mit der Putzschule und Individualprophylaxe bis hin zur Wurzelbehandlung oder prothetischen Versorgung vor allem bei Erwachsenen.
Prophylaxe und Vorsorge
Erstes Ziel der Zahnerhaltung ist es, jeden Zahn gesund zu erhalten und es gar nicht erst zu Erkrankungen wie Karies oder Parodontose (Zahnbettentzündung) kommen zu lassen. Hierbei muss der Patient durch den Zahnarzt und/oder die Prophylaxehelferin kontrolliert und angeleitet werden, damit er eine optimale Mundhygiene erreichen kann.
Schienentherapie
Funktionelle Störungen, wie Knirschen oder Pressen, können ebenfalls zu Schäden an den Zähnen oder sogar dem Kiefergelenk führen. Kopf-, Nacken-, und Rückenschmerzen, sowie Tinnitus (Ohrgeräusche) können die Folge sein. Eine Schienentherapie, bei der eine spezielle Kunststoffschiene im Labor angefertigt und die vor allem nachts getragen wird, kann Abhilfe schaffen.
Füllungstherapie
Kommt es nun aber doch dazu, dass ein Zahn „krank“ wird, bieten sich zunächst die konservierenden Zahnerhaltungsmaßnahmen an. In der Kariestherapie fallen hierunter z.B. die Füllungstherapie der Zähne mit plastischen Materialien wie Zemente oder Kompositen („zahnfarbene Kunststoffe“) oder auch im Labor hergestellten individuell angepassten Einlagefüllungen (Inlays) aus Keramik oder Gold. Amalgam wird in unserer Praxis nicht mehr verwendet.
Parodontosetherapie
Kommt es zur Parodontose helfen zunächst regelmäßige Zahnreinigungen und bei schwererem Befall die Parodontosebehandlung (Reinigung der Zahnfleischtaschen und glätten der Wurzeloberflächen unter lokaler Anästhesie). Diese Maßnahmen sollen verhindern, dass die Gingivitis (Zahnfleischentzündung) und der darauf folgende Knochenabbau durch die Parodontose fortschreiten. Nur so kann verhindert werden, dass es im Endeffekt zur Zahnlockerung kommt, an deren Ende der Zahnverlust steht.
Endodontie
Wenn zum Beispiel eine Karies zu tief oder der Zahn auf eine andere Art und Weise stark traumatisiert wird, kann es passieren, dass sich der Nerv im Zahn entzündet oder sogar abstirbt. Nun wird eine Wurzelbehandlung nötig, die das infizierte Nervengewebe aus der Zahnkrone und den Wurzeln entfernt. Erst wenn der Zahn wieder ruhig und „sauber“ ist, kann eine Wurzelfüllung erfolgen. Der Zahn ist nun „tot“, kann aber seine Funktionen im Mund noch vollständig erfüllen.
Prothetik
Sollte ein Zahn allerdings schon zu oft gefüllt worden sein oder der Zerstörungsgrad und Substanzverlust zu hoch sein, um eine Füllung befestigen zu können, kommt der Zahn meist noch für eine prothetische Versorgung in Frage. Prothetisch bedeutet in diesem Zusammenhang die teilweise oder vollständige Überkronung des Zahnstumpfes. Um der Krone ausreichenden Halt auf dem Zahnstumpf zu bieten, kann manchmal ein Stiftaufbau im Zahn nötig werden. Das heißt, ein konfektionierter oder gegossener Metall- oder Kunststoffstift wird nach entsprechender Vorbereitung des Zahnes im Verlauf des alten und nun abgefüllten Wurzelkanalsystems befestigt und dient nun als Retentionsfläche für einen endgültigen Aufbau.
Chirurgie
Erst wenn all diese Maßnahmen nicht mehr möglich oder gescheitert sind oder ein Erhalt des Zahnes aus bestimmten Gründen keinen Sinn mehr macht, muss er gezogen werden. Wir erfüllen dabei alle „normalen“ zahnärztlich, chirurgischen Leistungen, behalten uns aber vor, „sehr komplizierte Fälle“ an einen Spezialisten unseres Vertrauens zu überweisen.