Kinderzahnheilkunde
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Sie bedürfen gerade auf dem Zahnarztstuhl einer besonderen Behandlung. Hier sind neben einer professionellen Zahnmedizin noch mehr Geduld, Verständnis und Einfühlungsvermögen gefragt. Hierfür sorgt neben Dr. Michaela Hellinger das gesamte Praxispersonal. Denn gut behandelte Kinder von heute, sind angstfreie Patienten von morgen.
Die Untersuchungen der werdenden Mutter sollen bereits in der Schwangerschaft beginnen, da die natürliche Hormonumstellung zu einer Auflockerung des Zahnfleisches führt; Zahnfleischtaschenbildung und Zahnfleischentzündungen sind häufig die Folge. Die sogenannte Schwangerschaftsgingivitis. Auch ist wissenschaftlich erwiesen, dass Karies eine Infektionskrankheit ist, die mit dem Speichel übertragen werden und ein Ansteckungsrisiko für Ihr Kind darstellt. So ist die Gesundheit Ihrer Zähne wichtig für die Zahngesundheit Ihres Kindes.
Der richtige Zeitpunkt für den ersten Zahnarztbesuch Ihres Kindes ist, wenn der erste Zahn durchgebrochen ist.
Und da ein Zahnarztbesuch ganz schön aufregend sein kann, versuchen wir Ihr Kind mit Einfühlungsvermögen und Kreativität spielerisch an diese Situation zu gewöhnen. Die folgenden Untersuchungen sollten in regelmäßigen im Abständen von ca. 6 Monaten stattfinden. So gewöhnt sich Ihr Kind schnell an die Situation beim Zahnarzt. Selbst wenn ihr Kind nicht selbst auf den Behandlungsstuhl muss, bringen Sie es zur Gewöhnung gerne auch zu Ihren eigenen Kontrollterminen mit, damit es zusehen kann und weiß, was auf es selbst zukommt. Zur Dokumentation der zahnärztlichen Untersuchungen stellen wir Ihnen ein Vorsorgeheft für Ihr Kind aus.
Das Prophylaxe Programm
Ab dem 6. Geburtstag bieten die Krankenkassen Ihrem Kind bis zum 18. Geburtstag ein Prophylaxe Programm zur Gesunderhaltung der Zähne an. Diese Leistungen beinhalten:
- Altersgerechte Mundhygieneinformationen und Instruktionen
- Sichtbarmachen der bakteriellen Beläge
- Versiegeln der Fissuren der bleibenden großen Backenzähne (Molaren)
- Fluoridierung aller Zähne
Häufig sind diese Leistungen auch außerhalb der Leistungskataloge und Richtlinien der Krankenkassen sinnvoll und medizinisch indiziert. Die Durchführungen sind als Selbstzahler aber möglich. Zum Beispiel:
- Fissurenversiegelungen von Milchbackenzähnen und bleibenden kleinen Backenzähnen (Prämolaren)
- eingehende Mundhygieneinformationen und professionelle Zahnreinigungen vor dem 6. Geburtstag
Frühkindliche Karies und ihre Vermeidung
Die frühkindliche Karies ist schwerwiegend und führt häufig dazu, dass die zerstörten Milchzähne schon im Kindergartenalter entfernt werden müssen. Sprachstörungen und der Verlust der wichtigen Platzhalterfunktion der Milchzähne sind die Folge. Diese schnell fortschreitende Form der Karies entsteht durch das häufige Umspülen der Zähne mit stark zuckerhaltigen- und/oder säurehaltigen Getränken und häufigen kariogenen Zwischenmalzeiten.
Die neu durchgebrochenen Zähne Ihres Babys sind noch wenig mineralisiert und besonders kariesanfällig.
Der beste Durstlöscher für Ihr Kind ist Wasser oder ungesüßter Tee. Obst- und Vitamin Säfte, Saftschorlen, Brei aus der Trinkflasche oder mit Honig und/oder Zucker gesüßter Tee können aufgrund ihres hohen Zucker- und/oder Säuregehaltes bei häufigem Genuss zahnschädigend sein. Vorsicht ist vor allem auch bei vielen Modegetränken (Smoothies, Bubble Tea), Cola und Limonaden geboten. Bitte begrenzen Sie den Trinkvorgang Ihres Kindes. Halten sie die Trinkflasche beim Füttern selbst und bieten Sie die Trinkflasche nicht zum Dauernuckeln an. Legen Sie Ihr Baby nicht mit Fläschchen zum Einschlafen ins Bett. Schaffen Sie andere Einschlaf- und Beruhigungsrituale. Üben Sie mit Ihrem Kind ab dem 8. Monat das Trinken aus der Tasse. Obstsäfte sind wichtige Vitamin C Lieferanten, sie helfen dem Körper bei der Eisenaufnahme und werden am besten zu den Hauptmalzeiten angeboten. Als Zwischenmalzeiten sind Obst und Rohkost ideal.
Für die Entstehung von Karies ist es nicht so wichtig, wie viel Zucker pro Tag konsumiert wird, sondern wie häufig und wie lange er im Mund bleibt.
Achten Sie beim Kauf von Instanttees auf das Zahnmännchen mit dem Schirm. Dieses Symbol kennzeichnet Lebensmittel, die nach wissenschaftlichen Untersuchungen mit dem Prädikat zahnfreundlich ausgezeichnet werden. Hier werden Zuckeraustauschstoffe verwendet, welche von den Kariesbakterien nicht in zahnschädigende Säuren umgewandelt werden können.
Zähneputzen kinderleicht!
Massieren Sie schon den Zahnlosen Kiefer Ihres Babys bei der täglichen Körperpflege mit einem Mullläppchen oder mit einer Fingerzahnbürste aus Silikon. So lernt Ihr Kind schon von Anfang an, dass die Pflege des Mundes zur Körperhygiene dazu gehört. Die ersten Zähnchen pflegen Sie mit einer altersgemäßen Zahnbürste oder Fingerzahnbürste. Eine Kleinkindzahncreme mit Fluorid (500 ppm) benutzen sie einmal täglich beim abendlichen Zähneputzen.
Erst ab dem 2. Geburtstag putzen sie zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Kleinkindzahnpasta.
Wichtig ist, dass Sie nicht überfluoridieren. Eine Überfluoridierung im Kleinkindalter führt zu einer Dentalfluorose (Fleckenbildung) im bleibenden Gebiss. Dies geschieht leicht, wenn man Vitamin-D- Fluoridtabletten und fluoridhaltige Zahncreme kombiniert. Lassen Sie sich ab dem ersten Zahn von Ihrem Kinderarzt beraten und stellen Sie eventuell auf ein Single-Vitamin-D-Präparat um oder benutzen sie fluoridfreie Kinderzahncreme. Dosieren Sie Kinderzahncreme sparsam – eine erbsengroße Menge genügt.
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Fluorid, das von außen an den Zahn aufgetragen wird, aufgrund der längeren Kontaktzeit besser wirkt als Tabletten.
Ab dem 3. Geburtstag kann Ihr Kind eine einfache Zahnputztechnik mit kreisenden Bewegungen erlernen. Sie sollten jedoch Nachputzen und Nachkontrollieren bis ins Grundschulalter. Ab dem 6. Geburtstag sollte Ihr Kind eine Junior Zahncreme oder eine milde Erwachsenen Zahncreme benutzen. Besser ist es, wenn Ihr Kind den Schaum nur kurz ausspuckt und nicht mit Wasser den Mund umspült, so haben die Wirkstoffe der Zahncreme eine längere Kontaktzeit. Die Zahnbürste Ihres Kindes sollte regelmäßig erneuert werden. Wenn Ihr Kind krank ist, legen sie die Zahnbürste in die Spülmaschine oder Kochen Sie sie aus, dies verhindert die Reinfektion.
Zahnputzanleitung zum Ausdrucken und Anmalen
Interessante Links:
http://www.zahnmaennchen.de
http://www.colgate.at/app/PDP/KidsWorld/AT/Jogos/Zahnputzkalender.cvsp
http://www.wdrmaus.de/sachgeschichten/sachgeschichten/sachgeschichte.php5?id=357
Das Fachgebiet der Kieferorthopädie zählt nicht zu unserem Leistungsspektrum. Das heißt, dass Sie oder Ihr Kind bei uns keine „Zahnspange“ bekommen können, aber wir stehen Ihnen natürlich gerne beratend zur Seite, wenn es um die Frage geht, ob eine Kieferorthopädische Behandlung angebracht ist.
Bei einigen Fehlstellungen der Zähne oder des Kiefers ist es sehr wichtig, dass Sie mit Ihrem Kind früh bei einem Spezialisten vorstellig werden, damit Spätfolgen verhindert werden können.
Natürlich arbeiten wir gerne mit Ihrem behandelnden Kieferorthopäden Hand in Hand zusammen und helfen Ihrem Kind bei der manchmal schwierigen Reinigung der oft ungeliebten festen Zahnspange.